Was hat Ihnen die Corona-Krise gezeigt, was wollen Sie vor Ort ändern?

Die Krise hat gezeigt, dass wir diejenigen, welche wir nun als „Helden des Alltags“ bezeichnen, zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt haben. Natürlich sind „Klatscheinlagen“ für Pflegekräfte eine nette Geste. Wichtiger ist aber, dass Sie die Tätigkeit dieser Personen in den gesellschaftlichen Fokus rückt. Wir müssen uns auch als Stadt dafür einsetzen, dass die Parameter in der Pflege, dem Polizeidienst, den Rettungs- und Feuerwehrkräften und allen weiteren Dienstleistungen, welche bisher als selbstverständlich wahrgenommen wurden, neu justiert werden. Ich kenne nicht Wenige, die völlig am Ende waren und sind, da Sie bspw. in der Pflege nicht nur das Leid der älteren Menschen versuchen zu lindern, sondern auch die zusätzliche Einschränkung durch das Tragen der Masken aushalten müssen. Wir stellen daher als UWG Lennestadt insgesamt vier Wahlmandate aus dem Bereich der Pflege, der Kinderbetreuung und des sanitären Dienstes um hier ein Statement zu setzen. Diesen Gruppierungen muss ein stärkeres Gehör verschafft werden!

 

Viele junge Leute fordern mehr Klimaschutz. Teilen Sie das – und was wollen Sie konkret tun?

Klimaschutz wird oft als globales Thema angesehen. Wir in Lennestadt werben aber damit, dort zu leben, wo andere Urlaub machen. Es handelt sich daher um ein existenzielles Thema, auch oder gerade für unsere heimische Wirtschaft! Mir ist jedoch ein sinnvoller Mix von regenerativen Energien wichtig. Das fängt mit dem konsequenten Ausbau von Photovoltaikanlagen, kombiniert mit Pufferspeichern und einem elektrifizierten Fuhrpark an, geht über die mit Bürgern vereinbarte Ausweisung von Flächen für Windkraftanlagen hin bis zu einem möglichen, weiteren Ausbau der Wasserkraft. Wir werben mit dem Luftkurort Saalhausen und dem tollen, abgeschlossenen Projekt TalVital. Gerade deswegen müssen wir Vorreiter in Sachen Elektromobilität werden um unsere Luftqualität min. zu erhalten im besten Fall noch weiter zu verbessern. Hier könnten interkommunale Gespräche mit angrenzenden Gemeinden zu einer noch besseren Umsetzung beitragen.

 

Welche weiteren Themen wollen Sie vorrangig angehen?

Als Bürgermeisterkandidatin der UWG Lennestadt stehen die folgenden Themen im Fokus meiner Arbeit:

Digitalisierung

Ich unterstütze die Kooperation mit der KDZ, welche die Herausforderungen der Digitalisierung für eine Vielzahl an Kommunen zentral übernehmen wird. Dies reicht aber nicht aus! Ich will Lennestadt zur Vorreiterkommune machen. Hierzu gehört ein digitales Bürgerbüro genauso wie der weitere, zeitlich klar terminierte Aufbau von W-Lan Netzen, die Abschaffung von Parkscheinautomaten zugunsten einer einheitlichen Park-App, sowie die Digitalisierung und unentgeltliche Nutzung von Schriften der Stadt Lennestadt.

Stärkung des Ehrenamtes

In Lennestadt wird bereits viel getan. Ich möchte das Angebot um eine sogenannte Goldene Schatzkarte ergänzen. Diese wird mit 200,00€ aufgeladen, wenn ein Nachweis ehrenamtlicher Tätigkeit, innerhalb definierter Parameter, erbracht wird. So zeigen sich nicht nur die Politik, sondern auch die Unternehmen in unserer Stadt mit dem Ehrenamt verbunden.

Starkes Bildungsangebot

Ich spreche Klartext! Die Anzahl der Grundschulstandorte wird sich in den kommenden Jahren reduzieren. Dies kann die Kommunalpolitik nicht aufhalten. Wohl aber kann die Kommunalpolitik JETZT dafür sorgen, dass starke Standorte geschaffen werden. In Zeiten voller Haushaltskassen sollten die Mittel bereitgestellt werden um unseren Kindern die bestmöglichste schulische Bildung zu ermöglichen.